Latein und die Jugend
Mit 37 Dialogen in der” Paedologia”, zur Erlernung und Einübung der lateinischen Umgangssprache, bewies Mosellanus den genau richtigen Umgangston der jungen Studenten seiner Zeit getroffen zu haben. Luther und Melanchton empfahlen diese Schrift für den Schulgebrauch. Mit fast 80 Auflagen bis Mitte des 18. Jahrhunderts kann wohl mit Recht von einem “Bestseller” gesprochen werden. Eine weite Verbreitung fanden auch seine “Tabulae de schematibus et tropis”, worin die grammatischen und rhetorischen Rede-Eigentümlichkeiten der lateinischen Sprache tabellarisch erläutert wurden.
Mosellanus legte grossen Wert auf eine ausgewogende Zeiteinteilung des Studientages die er auch seinen Schülern in genauen Regeln im Detail vermittelte. Diese wurden von einem seiner Schüler, Christof von Carlowitz, in Druck gegeben weil es soviel Nachfrage bei den Studenten gab. Von den 24 Tageststunden wies er 8 Stunden (1/3) dem Schlaf zu, ein zweites Drittel der ernsten Arbeit und ein weiteres Drittel der Geselligkeit und der Sorge für die Gesundheit und der Körperpflege zu.
Viele von Mosellanus’ Schülern wurden später Männer von weitreichendem wissenschaftlichem Ruf und und segensreicher Wirksamkeit. Sie entstammten den derzeit bekannten Familien im In- und Ausland wie: von Werthern, von Carlowitz, von Pflug, von Pack, Birken von der Duba, von Suaven usw.